Hier der Originaltext von Kaplan Alain zu diesen beiden Bildern:
"je vais bien. Je voulais bien vous faire parvenir les photos du bâtiment. Je suis satisfait du travail et je peux m'engager pour le deuxième bâtiment. ils vont commencer crépissage et le
pavement.
Merci pour tout
Alain"
Liebe Mitglieder,
unser Vorsitzender, Herr Pfarrer Dr. Angelo Kangosa, ist am 18.04.2013 von seiner Reise in den Kongo zurückgekehrt. Einige seiner Eindrücke, die er auch auf Fotos festgehalten hat, geben uns Einblick auf das, was er in Luzolo gesehen und erlebt hat.
Am 02.04.2013 ging es los in Richtung Kongo. Nach einem 12-stündigen Flug wurde er in Kinshasa von seiner Familie und seinen Mitbrüdern freudig empfangen. Es folgten Vorlesungen, viele gute Gespräche und lange Abende mit den Studenten im Priesterseminar. Natürlich durfte er auch seinen Heimatbischof in Kikwit treffen, der sich sogar Zeit genommen hat, seinen Vortrag über u.a. Luzolo und das Jahr des Glaubens zu besuchen.
Die nächsten Tage waren aufregend und spannend. Ein Jeep musste für die Fahrt nach Luzolo und zum Transport von Baumaterialien gemietet werden. Die Straßen nach Luzolo sind ziemlich abenteuerlich, wie man auf dem Foto sieht.
Wohlbehalten in Luzolo angekommen, konnte er mit Kaplan Alain die Baustelle besichtigen und mit den Arbeitern das weitere Vorgehen besprechen. Die Leute sind voller Begeisterung für den Schulbau. Sie waren fleißig und haben sehr ordentlch gearbeitet.
Das 1. Gebäude steht, die Mangobäume gedeihen prächtig und der Rasen wächst. Wasser muss nicht mehr geschöpft werden, es wurde ein Behälter für Regenwasser gebaut. Die Baustoffe können jetzt in einem gesicherten Raum gelagert werden. Das 2. Gebäude wird im Mai fertiggestellt. Die Fenster sind aus Stein, Gläs wäre Luxus.
Ein kundiger, tüchtiger Einheimischer hat mit Unterstützung von Zisterziensermönchen für sein Dorf eine eigene Energie- und Wasserversorgung gebaut. Dazu hat er einen Graben von einem Fluss weg gemacht und ein Wasserrad installiert. Nach diesem Vorbild könnte auch das Schulgebäude und dann das Gesundheitszentrum in Luzolo mit Wasser und Strom versorgt werden.
Dass Herr Pfarrer Angelo zu Besuch ist, hat sich wie ein Lauffeuer verbreitet und viele Menschen kamen zur Begrüßung. Ein Kind sagte zu Herrn Pfarrer Angelo: "Ihr habt uns gerettet, möge Gott euch segnen!" Herr Pfarrer Angelo hat erzählt, dass ihm das sehr zu Herzen gegangen ist und der den jungen Müttern und Kindern erklärt hat: "Gott handelt durch Menschen. Ihm sei Preis".
Zu schnell verging für unseren Vorsitzenden die Zeit in Luzolo und so musste er zurück nach Kinshasa (ca. 630 km von Luzolo entfernt) fahren. Dankbar, dass durch die großartige Unterstützung unserer Mitglieder und Spender schon so viel geschaffen wurde, konnte er beruhigt die Heimreise nach Deutschland antreten. Und wir sind froh, dass er wieder da ist!
St. Vinzenz-Luzolo e.V.
Marianne Weindl
-Schriftführerin-
Es ist ein weiter Weg von Kinshasa bis Luzolo (ca. 670 km). Mit Baumaterial und Stromaggregat an Bord ging es los in Richtung Luzolo. Die Straßen zwischen Kinshasa und Kikwit (der Heimat von Herrn Dr. Kangosa) sind ordentlich, aber zwischen Kikwit und Luzolo sind sie in so schlechtem Zustand, dass der robuste Jeep 3 - 4 mal von kräftigen Männern geschoben werden musste.
Unterwegs!
Angekommen in Luzolo! Eine schöne Schule auf weiter Flur! Unser Vorsitzender wird von den Lehrern, Eltern, Schülern und „chefs contumiers“ euphorisch empfangen. Alle bedanken sich und lassen grüßen.
In der Schreinerei der Trappistenmönche: Bänke, Fenster und Türen für die Schule werden fertig gemacht.
Endlich können die Kinder ein großes Fest feiern!
Herr Dr. Kangosa legt den Grundstein für das Gesundheitszentrum. Der Segen Gottes wird erbeten. Die „chefs contumiers“ sind Zeugen für die Grundsteinlegung.
Dieser Baustoff besteht aus Lehm (60%) und Zement (40%), ist
sehr stabil und wird von unseren Luzolanern produziert. Eine optimale Lösung für die zukünftigen Gebäude.
Ein schöner Tag geht zu Ende, Fiesta für Kinder und Erwachsene.
Wir schreiben inzwischen 2018. Kaplan Alain war in Rom und Deutschland und konnte viele wertvolle Kontakte knüpfen. Auf den Bildern sieht man, wie sich das Schul- und Gesundheitszentrum weiterentwickelt. Das zweite Schulgebäude steht (oben war noch das Holzprovisorium zu sehen).
Die Fußballtrikots aus Neuching erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Schülern und auf den Gebäuden steht ein Dank an alle Spender aus Deutschland.
Merci beaucoup euch allen.
Das Labor befindet sich jetzt in eigenen Räumlichkeiten und ermöglicht qualifizierte Untersuchungen des Blutes der Patienten. Auch das Personal wohnt bald in einem eigenen Bereich, damit Infektionen sich nicht durch Essen oder Fäkalien verbreiten können.
Jetzt fehlen noch die Berufsschule und eine Stromversorgung jenseits der Dieselgeneratoren, die täglich ein bis zwei Stunden laufen. Solarzellen haben leider den Nachteil, dass sie extrem schnell verdrecken und es einen Techniker braucht, der vor Ort das Zusammenspiel aus PV-Zellen, Gleichrichtern, Akkus, Spannungswandlern und Verbrauchern koordiniert. Nur den gibt es leider außerhalb Kinshasas nicht. Vielleicht ist ja in der Zukunft ein einfaches Wasserkraftwerk möglich.
Bleiben wir also beim Machbaren und gehen kleine Schritte. Wichtig sind die Menschen, nicht die Technik.
Es geht Voran. Vielen Dank euch allen.
Peter Dachgruber, 2. Vorsitzender
BTW: Um die Bilder in groß zu sehen - einfach anklicken. ;-))
Das Wasserkraftwerk entsteht Hier seht ihr das Pumpen/Generatorenhaus. Viele Teile sind bereits vorhanden. Leitungen, Kabel und Schläuche müssen noch gezogen werden. Aber es ist deutlich zu erkennen: Bald gibt es dauerhaft Strom in St. Vinzenz-Luzolo.
Das Kraftwerk läuft! Das Schul- und Gesundheitszentrum Vinzenz-Luzolo hat Strom! Ein gigantischer Kraftakt, der Dank vielfältigen Engagements vor Ort und unserer finanziellen Hilfe gestemmt werden konnte.
Licht, Radio, Fernseher, Computer, Telefon ... von der Hausdruckerei mit Gesundheitstipps für alle Dorfbewohner, bis zur Erwachsenenbildung per Dorf-TV ist jetzt unglaublich viel möglich. Und die Kinder, die in der Schule den Umgang mit Technik lernen können, sind der Motor dieser besseren Zukunft.
Hier einige Impressionen rund um die Fertigstellung.
Wasserkraftwerk - Teil 3
Pfarrer Alain hat uns weitere Bilder von der Inbetriebnahme des Wasserkraftwerks gesandt.
Vom 10.01. – 31.01.2022 befand ich mich im Kongo zu meiner Vorlesung, dem Besuch
der
Familie und dem Projekt Schule und Gesundheitszentrum in Luzolo. An der Vorlesung über
die Synoptiker (Matthäus-, Markus- und Lukas-Evangelien) nahmen 26 Studenten teil.
Am 22.01.2022 fuhr ich nach Luzolo mit dem Verantwortlichen vor Ort, Pfarrer Alain, und
dem Fahrer. Außerdem begleitete uns ein Mechaniker, der unterwegs gegebenenfalls die
Reparaturen am Jeep ausführen kann. Oftmals mussten wir aussteigen und den Jeep schieben.
Wie gewöhnlich haben wir bei den Trappisten in Kasanza (15 km von Luzolo entfernt)
übernachtet.
In Luzolo konnte ich mich überzeugen, dass die Schule und das Gesundheitszentrum in gutem Zustand sind.
Das Wasserkraftwerk ist in Betrieb. 24 Stunden am Tag wird das Schul- und
Gesundheitszentrum mit Strom versorgt. Die Lebensqualität ist jetzt viel besser. Auch für die
Dorfbewohner gibt es die Möglichkeit eines Anschlusses, sie müssen jedoch selber für die
Verkabelung sorgen.
In der Grundschule werden ca. 160 Kinder von 7 Lehrkräften und im Gymnasium ca. 135
Schüler von 16 Lehrkräften unterrichtet. Die Anzahl der Lehrkräfte wird vom Ministerium
vorgeschrieben. In Luzolo wurden sie bisher von Corona verschont.
Für das Gesundheitszentrum verlangen die Behörden aus Gründen der Hygiene die
Entbindungsstation vom Gesundheitszentrum zu trennen. Bisher waren die Mütter mit ihren
Neugeborenen im allgemeinen Bereich des Gesundheitszentrums untergebracht. Die
Entbindungsstation ist bald fertig. Das medizinische Personal besteht aus 5 Personen.
Wohnräume für 4 Personen (eine Gemeinschaftsküche) stehen bereit. Nach wie vor kommt
monatlich ein Arzt der Diözese. Ein neuer Laborant ist im Einsatz.
Im letzten Jahr konnten ca. 250 Kranke behandelt und 30 Kinder zur Welt gebracht werden.
Der Jeep unseres Vereins ist defekt und die Reparaturkosten zu hoch. Deshalb wurde ein
Motorrad zum Besorgen der Medikamente und Pflegemittel angeschafft.
Die Kinder, das Lehr- und Pflegepersonal lassen grüßen. Die Eltern bedanken sich für die Hilfe zur Förderung ihrer Kinder und Jugendlichen und die gute medizinische Versorgung. Sie haben
verstanden, wenn wir ihnen immer wieder sagen „passt gut auf euer Gut auf“.
Am 24.01.2022 waren wir dann wieder unterwegs nach Kikwit.
Dr. Guy-Angelo Kangosa